Moldawien
Osteuropa 2014

Tag 11 – Chisinau (Moldawien)

Chisinau (Moldawien)

Dienstag, 03.06.2014


Am Morgen fahren wir von Chisinau nach Branesti um dort ein Kloster zu besichtigen. Dort angekommen, gehen wir zunächst in die falsche Richtung. Egal, wandern tut auch mal gut.
Der Fluß Raut welcher auch durch die Stadt Orhei fließt, hat hier ganze Arbeit geleistet. In Mäandern hat er hier über Millionen von Jahren eine atemberaubende Landschaft geformt.

Es sind eine Kirche und einen Glockenturm zu sehen. Direkt unter dem Glockenturm befindet sich der Eingang in die alten Unterkünfte der Mönche. Vor mehr als 600 Jahren wohnten hier mehrere Mönche. Jetzt ist nur noch einer da, welcher das Ganze noch im alten Stile belebt.
Wenn man diese Gebets- und Schlafräume in gebückter Haltung betritt, sollte man auch einen Blick zur Decke werfen. Diese ist mit unzähligen Muscheln und Fossilien bedeckt. Das Gleiche erkennt man auf dem Gestein im Außenbereich. Dieser Muschelkalkfelsen, auf dem sich das Klosterareal befindet, muss also mal im Meer gewesen sein – beeindruckend.
Zerfallene und verwitterte Muscheln bildeten dabei kleine Löcher im Gestein, welche heute als Glücksbringer dienen. Die meisten dieser kleinen Einkerbungen sind mit etwas Kleingeld (Bani) bestückt.
Da auf unserer Route bisher alles gut gelaufen ist, wollen wir uns auch weiterhin Glück wünschen und legen ein paar Centstücke hinein.

Da wir durch das Fehlgehen ca 2 Stunden Zeit verloren haben, müssen wir uns beeilen um den Zweiten Besichtigungsort nicht zu verpassen. Wir wollen zum größten Weinkeller der Welt nach Milistii Mici fahren. Dort angekommen werden wir schon vom Pförtner zurückgewiesen, mit der Empfehlung morgen früh wieder zu kommen. Okay, wir kommen wieder.

Zurück in Chisinau geht’s erst mal wieder ins Restaurant. Danach wollen wir noch auf die Piste, denn wir sind jung und haben Geld – nein Quatsch. Einfach nur ein wenig vom Nachtleben kennenlernen. Wir halten zwei Taxis an und lassen uns durch Chisinau fahren. Das Ziel soll eine Kneipe mit dem Namen Military Club sein, in dem jede Menge russisches Militärequipment zu sehen sein soll. Leider gibt es diesen Pub nicht mehr. Wir sind etwas enttäuscht. Also fahren wir mit einem Taxi zurück Richtung Hotel. Taxis sind auch hier sehr billig. Für ca. 10km, 2€.
Eine Karaokebar soll für diesen Abend ausreichen. Doch auch hier ist Tote Hose. Obwohl Platz für mindestens 200 Leute ist.
Wieso ist in dieser Stadt mit mehr als 750.000 Einwohnern nur so wenig los? Es wird wohl der soziale und finanzielle Spalt sein, der hier klafft. Moldawien ist das ärmste Land in Europa. Eine Soljanka (warme Wurstbrühe) macht uns ein wenig Mut für den nächsten Tag, denn dann geht es nach Tiraspol – der letzte Rest der ehemaligen UDSSR.